Wir möchten Ihnen trotz Pandemiebedingten Abbruch unserer Kampagne “Im Dialog”, den wir Ende Oktober mit dem Besuch des Viertels Rüsselsheimer Straße gestartet hatten, nachträglich zumindest ein paar Zeilen schreiben. Unser Ziel war es mit den Besuchen der verschiedenen Kelsterbacher Vierteln mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Den Anfang machte das Quartier an der Rüsselsheimer Straße vom Kreisel am Bahnhof über die Humboldt-Straße, den Mainblick sowie die Otto-Esser-Straße bis zum Graf-de-Chardonnet-Platz. Coronabedingt nur als kleine Gruppe und mit Mundschutz. Unser Bürgermeisterkandidat Manfred Ockel wurde dabei von den vor Ort im Quartier wohnenden Stadtverordnetenkandidatin Berivan Tayboga und Kandidaten Mustafa Gülgel unterstützt. An verschiedenen Standorten der Strecke erläuterte Manfred Ockel kurz die Historie des Ortes und die Ideen und Pläne für die Zukunft. Für Entlastung der Anwohnerparkplätze wurde beispielsweise der Pendlerparkplatz am Kreisel gebaut. Um die Möglichkeit von der Kelsterbacher Terrasse an den Main wurde an der Mainhöhe bereits ein Abgang an der Uferweg geschaffen, zwei weitere sind vorgesehen. Einer am Parkplatz nach der Rüsselsheimer Straße 115 und einer am Mainblick. Dort hat die Stadt extra ein Grundstück gesichert.
Auf der Straße und an den Türen kamen wir mit der Nachbarschaft des Quartiers in Kontakt und konnten das ein oder andere aufschlussreiche Gespräch führen. Der Wunsch der Verkehrsberuhigung, Schaffung von Parkplätzen und Grünanlagen war immer wieder Thema. Hier ist die Stadt mit einer Arbeitsgemeinschaft aus städtischen Mitarbeitern und Anwohnern dabei das Projekt in die Tat umzusetzen.
Am Graf-de-Chardonnet-Platz kann man zurzeit beobachten, wie aus der alten Werkstatt von Enka Zukunft und Vergangenheit zueinander finden. Dort wird hinter der alten Fassade des Enka-Bau ein Wohnhaus mit Gastronomie gebaut, in die auch die Kita von Terminal for Kids einziehen wird, die derzeit provisorisch an der Helfmannstraße steht. Die Anwohner erhalten dann die Möglichkeit am Wochenende den Kita-Spielplatz mit zu nutzen. Auch im Gegenüberstehenden Seidenhaus (das ehemalige Sozialgebäude der Enka) an der Hermann-Heckmann-Anlage (benannt nach dem langjährigen Betriebsratsvorsitzenden der Enka) wird nach der Coronapandemie Gastronomie erwartet und neuer Treffpunkt des Viertels sein.
Es war ein interessanter Nachmittag für uns und wir hoffen mit unseren Antworten der Nachbarschaft weiterhelfen. Leider war dieser erste Besuch im Rahmen des Dialogs mit den Kelsterbacher Vierteln vorläufig der letzte und leider werden wir die Kampagne auf absehbare Zeit auch nicht fortführen können.
Gerne treten wir in der Zwischenzeit per Mail auch mit den anderen Quartieren in Kelsterbach in Dialog. Schreiben Sie Ihre Anliegen und Fragen an dialog@spd-kelsterbach.de oder nutzen Sie das Kontaktformular unter www.kelsterbacher-sozialdemokraten.de.
Fragen die uns via E-Mail erreichten, konnte wir in sechs Kategorien einteilen:
- Welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden getroffen?
Die Rüsselsheimer Straße ist inzwischen eine reine Anwohnerstraße mit Tempo 30 Geschwindigkeitsbegrenzung geworden. Durch die breite der Straße ehemals Bundesstraße) und auch deren gerader Verlauf wird oftmals zu schnell gefahren. Deshalb hat die Stadt ein Fachbüro damit beauftragt, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen vorzuschlagen. Die Stadt hat hierfür eine Arbeitsgruppe auch aus interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern gebildet, die sich nunmehr in der Erarbeitung der Vorschläge befinden. Bis zum Frühjahr 2021 sollen die Vorschläge abgeschlossen sein, um dann auch die Umsetzung zu starten.
- Was geschieht mit der Fläche zwischen Waschpark und dem Einkaufszentrum?
Der restliche noch unbebaute Teil des ehemaligen Enka Werkes ist eine gewerbliche Fläche, die an verschiedenen Gesellschaften verkauf wurde. Derzeit laufen Bauanträge und Bauanfragen zur gewerblichen Bebauung. Dabei wird der gesamte Verkehr zwingend über die Dr. Max-Fremery-Straße abgewickelt werden, um die Anwohner der Rüsselsheimer Straße nicht mit Lieferverkehr zu belasten.
- Wie lange bleibt die Kindertagesstätte an der Helfmannstraße? Was passiert mit dem aktuellen Standort der Kita?
Bei dem jetzigen Kindergarten Mainschiff handelt es sich um ein Provisorium, um den jungen Familien schnell eine gute Betreuungslösung bieten zu können. Dazu wurde mit dem Träger Terminal for Kids, das bereits zwei weitere Kitas in Kelsterbach betreibt ein guter und kompetenter Partner gefunden. Langfristig zieht die Kita den Graf-de-Chardonnet-Platz, wo aktuell bereits die Bauarbeiten in vollem Gange sind. Über die weitere Nutzung des Platzes an der Helfmannstraße ist noch nicht entschieden.
- Was entsteht auf dem Gelände, wo die alten Häuser abgerissen wurden?
Die Nassauische Heimstätte wird im Frühjahr 2021 einen neuen großen Wohnkomplex auf dem derzeit freien Gelände errichten. Geplant sind etwa 230 Wohnungen, wovon etwa 1/3 für den sozialen Wohnungsbau bestimmt ist, um Wohnraum zu erschwinglichen Konditionen zu schaffen. Auch eine Kindertagesstätte wird im neuen Komplex einziehen.
- Sind weitere Abgänge von der Rüsselsheimer Straße an den Main geplant? Sind diese Barrierefrei?
Auf der Höhe des HBG-Hafens ist vor kurzem ein Abgang an den Main eröffnet wurden. Leider ist die sogenannte Kelsterbacher Terrasse sehr steil und felsig, daher konnte hier die Barrierefreiheit nicht gewährleistet werden. Zwei Ab- und Aufgänge sind in Planung: Ein Abgang am Parkplatz Rüsselsheimer Straße 117 und ein Abgang in der Straße Mainblick. Hier wird die Möglichkeit der Barrierefreiheit geprüft, allerdings sind die Voraussetzungen an diesen Stellen ähnlich wie am HBG-Hafen. Daher ist hier auch eine Aufzuglösung in Diskussion.
- Trotz des jungen Alters des Graf-de-Chardonnet-Platzes sind hier jede Menge Risse auf dem Platz. Ist hier eine baldige Renovierung geplant?
Hier handelt es um einen Baumangel, den Stadt schon länger beanstandet hat, den die Herstellerfirma sanieren wird. Durch den Neubau des Domizil-Hauses, in das auch die Kita Mainschiff ziehen wird, werden noch einige Zeit Baufahrzeuge auf dem Platz unterwegs sein. Daher wird hier erst auf das Ende der Baustelle gewartet, um nicht ein zweites Mal sanieren zu müssen. (KSD)